o.t., eine arbeit für eine durchgangssituation
1992
im rahmen der ausstellung „november ´92“
quergalerie der hdk berlin
rauminstallation mit fußbodenarbeit und stimmen: 4 menschen, die ich liebe und deren sprache ich nicht verstehe, lesen texte, die sie lieben
bemalte mdf platten, 4 abspielgeräte und lautsprecher, 4 wände, 4 durchgänge, begehbar
300 x 300 x 300 cm
der fußboden besteht aus 40 lackierten mdf-platten à 50 x 50 x 0,5 cm.
die schrift folgt dem weg des labyrinths von chartres.
zitiert werden texte aus dem und über das mittelalter; ihr inhalt bezieht sich vorwiegend auf die suche nach wissen und erkenntnis und die grenzen von weissheit und menschlicher erkenntnisfähigkeit.
durch zusammenstellen von vier stellwänden entsteht ein nach oben offener raum mit vier durchgängen.
er befindet sich in einer langen flurartigen durchgangssituation, der sogenannten quergalerie der hochschule der künste berlin. er korrespondiert mit dem gleichartigen raum einer klanginstallation von wolfgang schneider ( denken, man wäre gerne woanders) , die symmetrisch dazu im gegenüberliegenden flügel aufgebaut ist.
über jedem der vier durchgänge befindet sich ein lautsprecher, aus denen jeweils eine stimme erklingt:
vier menschen, die ich liebe, und deren sprachen ich nicht verstehe, sprechen in ihrer sprache texte, die sie lieben. von pausen unterbrochen sich endlos wiederholend.
die stimmen erklingen einzeln, zu zweien, dreien, vieren, mit zeiten der stille. der ablauf und die konstellation sowie die pausen sind nicht berechnet und veränderlich; die lautstärke ist bei allen gleich, tendenziell leise.
in der optischen mitte der raumseiten ist am oberen rand jeweils eine handgefertigte farbscheibe angebracht; die primärfarben transparent, schwarz deckend. |